Fürth (epd). Mädchen streben eher einen Sozialberuf an, Jungs interessieren sich für technische Berufe? Diese vermeintlich klassische Rollenaufteilung in der Arbeitswelt hat laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik noch immer Bestand. Weibliche Berufstätige seien nach wie vor besonders häufig im Gesundheitswesen sowie in sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen tätig, sagte Miriam Orlowski, stellvertretende Sachgebietsleiterin beim Landesamt, am Mittwoch. Der Anteil der Frauen betrage hier 60 Prozent. Allein im Gesundheitswesen liege ihr Anteil bei gar 77 Prozent.

Männer arbeiteten hingegen häufig in den Bereichen Fertigungstechnik, Verkehr, Logistik und Bau. Ihr Anteil liege bei mehr als 75 Prozent, bei Bauberufen sogar bei 92 Prozent, sagte Orlowski mit Blick auf den Girls‘ und Boys‘ Day am Donnerstag (25. April).

Besonders stark ausgeprägt seien die Geschlechterunterschiede bei der Berufsausbildung. Wenn es um akademische Abschlüsse geht, sind sie geringer. Als Beispiel nannte das Landesamt das Gesundheitswesen: Im akademischen Bereich liege der Männeranteil bei 37 Prozent, bei nicht-akademischen Berufsausbildungen nur 13 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei Frauen: Bei MINT-Studienabschlüssen seien 32 Prozent der Absolventen Frauen, bei nicht-akademischen Berufsabschlüssen hingegen nur 23 Prozent.

Der Statistik liegen die aktuellen Ergebnisse des Mikrozensus zugrunde. Insgesamt waren im vergangenen Jahr in Bayern rund 7,3 Millionen Menschen erwerbstätig.

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